Studiendirektor
Emo Linden am Ende des Schuljahres 1988/89 in den Ruhestand getreten. Herr Linden wurde am 9. August 1925 am Niederrhein geboren, wo er Volks- und Rektoratsschule besuchte, bevor er zum Gymnasium Adolfinum in Moers überwechselte. Im Sommer 1943, noch vor der Reifeprüfung, wurde er zur Luftwaffe einberufen. Sein Ziel, Flugzeugführer zu werden, erreichte er auf Grund der miserablen Kriegslage nicht mehr. Nach Besuch einer Wiener Kriegsschule wurde er zu den Fallschirmjägern versetzt und geriet im Kampf gegen britische Truppen im Februar 1945 in Kriegsgefangenschaft, die ihn schließlich in ein Studienlager in England führte, wo er sich mit anderen Gefangenen zusammen auf die Reifeprüfung vorbereiten konnte, die er im April 1948 noch in England vor einer aus Hamburg angereisten deutschen Prüfungskommission erfolgreich bestand. Im Juni 1948 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und konnte das Studium der Fächer Geschichte und Englisch für das Lehramt an höheren Schulen in Marburg aufnehmen, ohne sich zuvor noch einmal auf die Schulbank setzen zu müssen, was eine weitere Verzögerung seiner beruflichen Ausbildung bedeutet hätte. Nach dem 1. Staatsexamen im Juli 1954 absolvierte er das 1. Referendarjahr an einem Klever Gymnasium und das 2. Referendarjahr an einem Gymnasium in Aachen, wo er im September 1956 das 2. Staatsexamen bestand. Am 1. November 1956 trat er als Studienassessor seinen Dienst am damaligen mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium in Rheinhausen an, wo er seine Aufgabe als Lehrer von vornherein mit Schwung und Elan und mit dem erforderlichen Können anging, was ihm bei Schülern, Eltern und Kollegen Achtung und Respekt einbrachte, 1959 zu seiner Anstellung auf Lebenszeit, 1965 zur Beförderung zum Oberstudienrat und 1970 in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Fachkonferenz Englisch zur Beförderung zum Studiendirektor führte. Herr Linden war mit Leib und Seele Lehrer, der seine Aufgabe mit Humor anging und dennoch erhebliche Forderungen an seine Schülerinnen und Schüler stellte. Gerne war er auch in der Unter- und Mittelstufe tätig, wo er insbesondere als Klassenleiter geschätzt und geliebt wurde. Daß er auf Grund seiner mangelnden Gesundheit in den letzten Jahren nicht mehr so kontinuierlich mit seinen Schülern arbeiten konnte, und daß er manchen Kollegen durch sein häufigeres Fehlen zusätzliche Arbeit aufbürdete, hat ihn am Ende seiner Dienstzeit sehr belastet. Schüler, Eltern und Lehrer danken ihm für seine lange und erfolgreiche Tätigkeit am heutigen Krupp-Gymnasium und wünschen ihm noch viele, hoffentlich gesunde und glückliche Jahre des wohlverdienten Ruhestands. |