Seit 1938 in Rheinhausen - Studiendirektor Holtschmidt tritt in den Ruhestand

 Mit Ablauf des Schuljahrs tritt Studiendirektor Wilhelm Holtschmidt in den Ruhestand. 1907 in Kempen am Niederrhein geboren, besuchte er dort auch das humanistische Gymnasium Thomäum. Nach dem  Abitur, studierte er aber neue Sprachen und Musikwissenschaft, und zwar in Tübingen, Berlin, Paris und London. In Paris fertigte er auch eine Doktorarbeit über Jacques Offenbach an, die jedoch im Jahre 1933 nicht mehr angenommen wurde, da sie sich mit dem Werk eines Juden beschäftigte.
Im Jahre 1938 kam Wilhelm Holtschmidt als Assessor nach Rheinhausen, wo die Schule damals noch mitten auf dem freien Feld stand, wie er sich erinnert. Den Krieg verbrachte er als Soldat im Felde, kehrte nach der Gefangenschaft wieder nach Rheinhausen zurück, wo er an dem Wiederaufbau des Gymnasiums tatkräftig teilnahm. Als überaus humorvoller Kollege verstand er es immer wieder, die Stimmung innerhalb der Lehrerschaft nie auf einen Tiefpunkt sinken zu lassen, wozu seine Gedichte in Alexandrinerform nicht unwesentlich betrugen. Bei seinen Schülern war Wilhelm Holtschmidt ebenso beliebt wie bei den Referendaren, die bei ihm den Ausbildungsunterricht absolvierten, verstand er es doch stets, bei aller sachlich gebotenen Disziplin die humorige Relativierung aller Probleme deutlich werden zu lassen.