Alle, die schon mehr als zwanzig Jahre in Pillmersreuth wohnen, erinnern sich an den Hund ohne Beine. Jeder hat heute noch das Rumpeln des kleinen, eisenbereiften Handwagens im Ohr auf dem sein Herrchen unzählige Male den Hund ohne Beine durch Pillmersreuth zog. Jeder hatte Mitleid mit dem armen Tier.

Wir waren neugierig und eines Tages sprachen wir den Besitzer an. Er zeigte uns den Hund von allen Seiten und wir konnten sehen, dass der Hund tatsächlich keine Beine hatte. Anscheinend hatte er auch nie Beine gehabt, denn an den Stellen, an denen andere Hunde Beine haben, waren Fell und Haut glatt; es waren keine Narben zu sehen. Der Hund sah aus wie ein Mischling von Spitz, Pudel und - vielleicht etwas Boxer. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch nie von Hunderassen ohne Beine gehört.

Was uns noch interessierte, es war uns aber peinlich und wir wagten nicht zu fragen: Wie löst dieser Hund das Problem, das andere Hunde durch das Heben eines Beines lösen, wenn sie in die Nähe eines Baumes kommen?

Zuletzt aber fragten wir noch: "Wie heißt denn der Hund?" Der Mann sagte: "Der Hund hat keinen Namen." Erstaunt fragten wir: "Aber warum hat denn dieses arme Tier keinen Namen?" Seine Antwort: "Wenn ich ihn rufen würde, er würde doch nicht kommen!"

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